X-Men: Apocalypse ist sicherlich der schlechteste X-Men Film ever. Und mit Leichtigkeit auch der schlechteste Superheldenfilm 2016. War der jüngste Captain America schon schlimm, ist das hier eindeutig ein Genre-Tiefpunkt inkl. eines persönlichen Tiefpunkts für die Herren Bryan Singer und Oscar Isaac.
So führt der giganto-bombasto-Plot um „Apocalypse“ En Sabah Nur (Oscar Isaac und 9 Kilo blaue Schminke) sehr zielsicher in die Bedeutungslosigkeit. Über die zusätzlich anwesenden Four Horsemen müssen wir gar nicht erst reden (s.o. Bedeutungslosigkeit).
Auf Seiten der good guys herrscht equivalente Leere: Professor X muss wie gewohnt stets weinen, wenn sein alter Kumpel Erik wieder mal vom Pfade der Tugend abkommt, Mystique hat immernoch nicht zu ihrem blauen Selbst gefunden, und auch ALLE anderen X-Men schwächeln innerhalb persönlicher Identitätskrisen.
Was die „Handlung“ und Erzählweise anbelangt, konfrontiert XMA sein Publikum insbesondere mit einem gefühlt 20-minütigen (weil Superzeitlupe) Quicksilver-CGI-Porno, der wenig später in einem der sinnentleertesten und sprachlosesten Wolverine-Cameos der jüngeren Kinogeschichte mündet.
Und das alles ist Ausdrucksweise folgenden Kernproblems: vollständige Ideenlosigkeit hinter epochalen Dimensionen und viel viel green screen CGI verstecken zu wollen.
Und ich weiss jetzt schon, dass es mit Independence Day: Resurgence (auch von Fox) genauso traurig weitergehen wird.
Wenn ich noch das Beste draus machen soll: habe ich den Bastille Day Trailer gesehen. Und im Hauptfilm tatsächlich Nightcrawlers Michael-Jackson-Gedächtnis-Lederjacke zeitgeschichtlich wohlwollend bemerkt.